Waffenlexikon S - Waffen und Munition

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Kleines Waffenlexikon

Hier sind einige Waffentypische Begriffe Alphabetisch sortiert aufgelistet. Bitte wähle den Anfangsbuchstaben aus.

S
Abk. für 1) Spannabzug 2) Spitzgeschoss
Sabot
Treibmittel  für Flintenlaufgeschosse. Diese Slug-Art ist, unterkalibriert, das  bedeutet, sie besitzen einen geringeren Durchmesser als das Laufkaliber.  Um sie während des Laufdurchgangs zu stabilisieren, werden Sabots oder  Treibmittel in Form von Ringen oder Bechern  verwendet, die das Geschoss umschließen und so die Differenz zwischen  Geschossdurchmesser und Laufkaliber ausgleichen. Das Geschoss flattert  nicht durch den Lauf, sondern bleibt beim Flug in der Längsachse stabil.
Salvengewehr
Langwaffe mit Laufbündel, die gleichzeitig oder nacheinander abgefeuert werden kann.
Sattelgewehr
Ein  anderer Ausdruck für Waffen, die nur die Kavallerie verwendet. Meist  waren sie an den Sätteln mit Lederriemen befestigt oder in Gewehrtaschen  am Sattel untergebracht.
Scabbard
Der  englische Ausdruck für Lederbehälter und Schwertschneiden, inzwischen ein üblicher Begriff für das Gewehrfutteral.
Schaft, Schäftung
Verbindet alle Teile der Langwaffe miteinander.
Schalldämpfer
Vorrichtung, die der Dämpfung des Mundungsknalls dienen und für Schußwaffen bestimmt sind.
Scharfrand
Zahlreiche  ältere Jagdpatronen fallen durch einen gegenüber der Geschossspitze  scharf abgrenzenden Rand auf. Dieser Scharfrand sollte beim Auftreffen  der Kugel Haare aus der Wilddecke stanzen, um eine mögliche Nachsuche zu  erleichtern, wenn kein  Blut zu finden war. Anhand der Farbe der Schnitthaare konnte der Jäger  außerdem den Sitz des Treffers bestimmen und danach auch das  Fluchtverhalten des Wildes beurteilen.
Schienen- verlängerung
Verlängerung  der Laufschiene an Kipplaufwaffen, die im Verschlussgehäuse in einer  Nut weiterläuft. Üblicherweise ist sie zwischen  einem halben bis zwei Zentimeter lang und mit einer Bohrung versehen.  Sie ermöglicht das Anbringen eines Greeners. Wird keiner verwendet,  schützt sie gut eingepasst, gegen seitliches Verdrehen der Läufe beim  Schuss. Erfunden wurde sie vom Engländer Doll, bei dem sie aber noch die  Form eines Kegels hatte. Diese Art der Schienenverlängerung wird heute  nur noch selten verwendet, da sie kaum zusätzliche Sicherheit bietet,  ist aber bei alten Waffen noch anzutreffen. Man nennt sie nach ihrem  Erfinder "Puppenkopf" (Doll=Puppe).
Scheibenbüchse, Scheibenstutzen
Schwere Waffe für das Scheibenschießen.
Scheibenpistole
siehe "Freie Pistole"
Schiebesicherung
Sicherungsvorrichtung, die durch Schieben eines Hebels oder Knopfes betätigt  wird.
Schieberspannung
Umschalter von Schrot- auf Kugellauf an Kombinationswaffen.
Schießbaumwolle
Nitrozellulose

Schlagbolzen   Bild

Teil des Verschlusses, der auf die Zündladung der Patrone trifft.
Schlagfeder
Erzeugt due Schlagkraft des Hahns oder des Schlagbolzens.
Schlagstück
Auch Hahn oder Hammer
Schließfeder
Drückt den Verschluss gegen das Patronenlager.
Schlitten
Verschluss von Selbstladewaffen..
Schlittenfanghebe
Der  Schlitten einer Pistole rastet beim Zurückziehen (Spannen) in einen  Haken-Mechanismus, den Schlittenfanghebel, ein. Durch Betätigung des  Hebels löst der Schütze die Rast, und der Schlitten schnellt wieder nach  vorn, wobei er eine Patrone aus dem Magazin in das Patronenlager  schiebt.
Schloss
Teil des gesammten Verschlußsystems der Waffe, der die Patrone zündet.
Schlößchen
Schlossteil  der Kammerverschlüsse nach hinten abschließt. Beim  Mauser-Verschlusssystem 98 verbindet ein Gewinde das Schlösschen mit der   Kammer. Es nimmt Schlagbolzen, Schlagbolzenfeder, Schlagbolzenmutter und  Sicherungsflügel auf.
Schnapphahn-  Schloss
Vorläufer des Steinschlosses.
Schnellfeuer-Pistole
Spezialwaffe für die Olympische KK-Disziplin.
Schör
Schör  nennt man bei Messern den Bereich der Spitze angeschliffenen  Klingenrücken, bei Säbeln und Seitengewehren den oberhalb des  Klingenrückens im vorderen Drittel aufgesetzten und angeschliffenen  Buckel.
Schränkung
Seitliche Versetzung des Hinterschaftes zur Längsachse der Rohre.

Schrot   Bild

Bleikugeln verschiedenen Durchmessers zum Verschuss aus glatten Läufen.
Schrotführung
Zylindrischer Innenteil des Pohres zwischen vorderem Ende des Übergangskonusses und Choke-Bereich.
Schulterwinkel
Bezeichnung  für das Verhältnis des schmalen Hülsenhalses zum Hülsenkörper. Der nach  unten offene Winkel bestimmt den Druck der ausströmenden Pulvergase:  Bei gerader Hülse (Winkel =0) ist das Maximaldruck am geringsten; bei  einem Winkel von beispielsweise 45 Grad stauen sich die Gase vor der  Schulterverengung und erzeugen einen höheren Gasdruck und damit eine  höhere  Geschossgeschwindigkeit.
Schußapparte
Schußapparate  im Sinne des Waffengesetzes sind tragbare Geräte, die für gewerbliche  oder technische Zwecke bestimmt sind und bei denen zum Antrieb Munition  verwendet wird. Bekannte Beispiele sind von Hausschlachtern und kleinen  Schlachtereien benutzten Vietötungsgeräte und die Bolzenschußgeräte, die   in der Bauwirtschaft benutzt werden.
Schußwaffen
Schußwaffen  im Sinne des Gesetzes sin Geräte, die zum Angriff, zur Verteidigung,  zum Sport, Spiel oder zur Jagd bestimmt sind und bei denen Geschosse  durch einen Lauf getrieben werden.
Schwadenimpuls
Entsteht  durch die hinter dem Geschoss aus dem Lauf ausströmenden Pulvergase.  Die Geschwindigkeit der Schwadengase ist bei Revolvern etwa 1,5 mal so  hoch wie die Geschossgeschwindigkeit. Bei Hochgeschwindigkeitsaufnahmen  erkennt man, wie die Gase das Geschoss überholen. Bei Kurzwaffen  vernachlässigt man den Schwadenimpuls.
Schwalbenschwanz
Eingefräste Führungsnut zur Aufnehme der Visierung.
Schwanzschraube
Ein  mehrere Zentimeter langer Gewindebolzen mit Schraubengewinde, der die  Läufe von Vorderladern zum Schaft hin verschließt. Meist  besitzt die Schwanz-, Kammer- oder Bodenschraube noch eine längliche  Nase, die vor dem Kolbenhals eingelassen und verschraubt wird.  Patentschwanzschrauben nehmen bei Perkussionswaffen den Zündstollen auf  und besitzen eine konische Aussparung für die Pulverladung.
Selbstladewaffen
Mehrschüssige  Waffen, bei denen nach dem Schuss automatisch die leere Patronenhülse  ausgeworfen und eine neue Patrone zugeführt wird. Zusätzlich wird die  Waffe wieder gespannt. Lässt  man den Abzug nach dem Schuss nicht los, kann man nicht weiterschießen.  Der Abzug muss erst seine Ruhestellung erreichen, um erneut einen Schuss  auszulösen. Selbstladewaffen und automatische Waffen haben nichts  miteinander zu tun. Eine Selbstladewaffe ist ein Halbautomat.
Semi-Wadcutter (SWC)
Kegelstumpf-Spitzgeschoss
Senkung
Winkel zwischen Hinterschaft und Laufachse bei Langwaffen.
Seitenschloss
In den Schaft eingesetztes Schloss mit auf einem Schließblech angebrachten Teilen.
Sicherung
Jede Vorrichtung, die eine unbeabsichtigte Schußabgabe verhindert.
icherungsflügel
Eine  der gebräuchlichsten Sicherungen. Bei Repetiergewehren sitzt der  kleine, um seine Achse drehbare Metallhebel in der Regel  unmittelbar am Schlossende. Schwenkt man den Sicherungsflügel um seine  Achse, legt er dadurch den Schlagbolzen und - bei vielen Systemen -  zugleich die Kammer fest. Bei einigen Selbstladepistolen wie der Beretta  92 F dient der Sicherungsflügel zugleich als Entspannhebel: Sichert man  die Waffe, kehrt der gespannte Hahn gleichzeitig in seine  Ausgangsstellung zurück.
Siebenlochpulver
Um  ein gleichmäßiges Abbrandverhalten des Pulvers zu gewährleisten, muss  die Fläche des einzelnen Pulverkorns während der Verbrennung immer  gleich groß bleiben. Stangen- und Röhrenpulver brennen nicht gleichmäßig  ab. Deshalb bohren Pulverhersteller in jeden kleinen Pulverzylinder  sieben kleine Löcher in Längsrichtung. Sie gleichen während der  Verbrennung die kleiner werdende Oberfläche aus, da sie beim  Schuss von innen nach außen abbrennen.
SIG
Schweitzer Industrie-Gesellschaft, Konzern mit Waffenfabrik.
Signalpistole
Waffe für Pyrotechnische Munition.
Signalstift
Kommen  hauptsächlich bei Flinten und Drillingen vor und sind von außen zu  sehen und meistens auch zu fühlen. Sie sollen anzeigen, ob die  Schlösser von Selbstspannergewehren gespannt oder die Läufe geladen  sind.
Single-Action (SA)
Hahnspannersystem, vor jeder Schußabgabe muß der Hahn gespannt werden.
Slugs
Englische Bezeichnung für Flintenlaufgeschosse.
Spannabzug
Abzugsspannung  bei Revolvern und Selbstladepistolen, wobei der außen- oder  innenliegende Hahn durch Zurückziehen des Abzugs gleichzeitig gespannt  wird. Spannabzugsrevolver sind besser als Duble-Action-Revolver bekannt.  Für Selbstladepistolen gilt: Das sonst erforderliche Zurückziehen des  Verschlussstücks entfällt,  wenn die Pistole mit einer Patrone im Lauf getragen wird.
Speedloader
Schnelladevorrichtund für Trommelrevolver.
Spektiv
Ein  einäugiges (mit einem Okular) Fernrohr, das  sowohl mit Linsen- als auch mit Umkehrsystemen arbeiten kann. Spektive  gibt es entweder als Ausziehfernrohr oder als feststehende  Primenfernrohre. Früher nannte man sie galiläische Gläser.
Sperrklinke
Revolver-Verriegelungselement, das nach jeder Drehbewegung die Trommel arretiert.
Spiegel
Das  Schwarze auf der Ringscheibe. Der Durchmesser richtet sich nach der  verwendeten Waffenart und der Schussdistanz. Bei größeren  Schussentfernungen wird in der Regel auch auf größeren Spiegeln  geschossen. Das Schwarze der Luftgewehrscheibe für die 10-Meter-Distanz  beispielsweise misst nur 31 Millimeter im Durchmesser, bei der  100-Meter-KK-Disziplin fast das siebenfache,  nämlich 200 Millimeter.
Spitz-Geschoss (S-Geschoss)
Spitz zulaufendes Projektil.
Standstutzer
Schwere Scheiben-Vorderladerbüchse
Stahl
Eine  Eisen-Kohlenstofflegierung, deren Eigenschaften vom Kohlenstoffgehalt  abhängen. Stähle mit über 1,5% Anteilen an Kohlenstoff sind zwar hart,  aber spröde, sie lassen sich nicht mehr schmieden. Stahl ist härter und  widerstandsfähiger als Eisen und verbiegt sich kaum, deshalb wurden  daraus bevorzugt Schneiden an Klingenwaffen hergestellt.
Stainless
engl. für "rostfrei"
Stangensicherung
Sicherungsart,  bei der die Abzugsstange einer Waffe durch einen Klemm-Mechanismus  blockiert wird. Bei älteren doppelläufigen Waffen (zum  Beispiel Doppel-Flinten) lässt sich nach dem Abfeuern eines Laufes der  zweite nicht mehr sichern, weil die Abzugsstange das abgeschlagenen  Schlosses das Verschieben verhindert. Moderne doppelläufige Exemplare  besitzen deshalb zwei getrennte Sicherungsteile.
Starkmantelgeschoss
Spezialprojektil mit am Geschoßboden starkem, an der Spitze aber dünnem Mantel.
Statische Analyse
Bezieht  sich auf die  Bestandteile einer Patrone: Pulverart und -form, Material und Gewicht  der Geschosse sowie die verschiedenen Initialzünder und Hülsen.
Stauchzylinder
Mit  ihm ermitteln Ballistiker den Gasdruck bei Patronen. Über eine Bohrung  im Patronenlager setzt der Prüfer eine Stahlkolben, darauf kommt der  Stauchzylinder aus Kupfer, sein Durchmesser  ist auf das jeweilige Kaliber genormt. Mit einer Schraube wird der  Zylinder von oben festgeklemmt und die Schraube fest angezogen. Nach dem  Schuss entnimmt man den Stauchzylinder und misst seine Höhe. Die  Differenz zwischen dem normalen und gestauchten Zylinder ergibt einen  Wert. Aus einer Tabelle kann man anhand dieses Wertes den Gasdruck  ablesen. Diese Meßmethode gilt jedoch als veraltet. Genauere Ergebnisse  erzielt man mit dem Piezoquarz, der bei neueren Meßsystemen anstelle des   Stauchzylinders angebracht wird. Ein Computer wertet den Impuls aus, und  der Tester kann den Gasdruck am Bildschirm ablesen.
Stecher
Spezielle Abzugsform, bei der nach dem Einstechen (Spannung des Stechschlosses) der Abzugswiederstand stark verringert ist.
Steckrücken
Eine  Verstärkung der Klinge, die sich bei Seitengewehren, Säbeln und anderen  Blankwaffen aus dem breiteren Griffrücken entwickelt und bis zur  Klingenspitze reicht. Der Stechrücken verbindet den Schör mit der  eigentlichen Klinge und soll verhindern, dass sie abbricht oder  verbiegt.
Steckrückenklinge
Auch  Steckenrücken oder gesteckter Rücken genannt. Gemeint ist der  Klingenrücken von Degen, Säbeln oder Seitengewehren, der zu einem Rund-,  manchmal auch Drei- beziehungsweise Vierkantstab geschmiedet ist.
Steinschloss
Zündmechanismus, bei der ein  Feuerstein am Hahn befestigt ist, der beim Abziehen auf die Batterie fällt und den Zündfunken schlägt.
Steuerkurve
Einige  Selbstladepistolen steuern die Entriegelung und Verriegelung der  Laufwarzen über einen Ansatz unterhalb des Patronenlagers. Beim  Entriegeln kippt der Lauf über eine längliche, schräg nach unten  verlaufende Ausfräsung - die Steuerkurve -  nach hinten ab. Der Querbolzen des Schlittenfanghebels liegt an der  Steuerkurve an und verbindet Lauf und Gehäuse. Steuerkurven anderer Art  gibt es bei Revolvern. So besitzt die Trommelaußenseite des  Mausermodells 1878 zickzackförmige Ausfräsungen, die die Trommelbewegung  beim Spannen des Hahns steuert.
Stichblatt
Handschutz-Element  an Degen und Dolchen. Ursprünglich eine den Parierring am Degen- oder  Dolchgefäß ausfüllende, muldenförmige Blechscheibe, die die gegnerische  Klingenspitze abwehren sollte. Im laufe der Degen-Entwicklung bekam das  Stichblatt mehr und mehr die Form einer Schale. Oftmals waren die Ränder  des Stichblatts umgebogen oder besaßen einen  angeschweißten Rand.
Stiftzündung
Lefaucheux-Zündung
Stock Gun
engl. für Serienmäßige Waffen
Stoßboden, Stoßfläche, Stoßplatte
Fläche  des Kipplauf-Verschlußgehäuses, an die die hintere Fläche der geschlossenen Läufe anliegt und der Patronenboden anstößt.
Streifenlader
Repetierwaffen, die mit Ladestreifen geladen werden.
Streuung
Selbst  bei allerbester Waffe und Munition geht auf größere Entfernung nicht  Schuß für Schuß durch dasselbe Loch auf der Scheibe. Vielmehr werden  sich eine Anzahl von Schüssen auf eine mehr oder minder großer Fläche  verteilen. Diese Erscheinung nennt man bei Einzelgeschossen Streuung.  Schrotgaben ziehen sich nach Verlassen der Laufmündung auseinander, so  dass mit zunehmender Schußentfernung der Durchmesser  einer Schrotgabe immer größer wird. Auch diese Erscheinung nennt man  Streuung.
Stutzen
Kurze Buchse mit bis an die Mündung reichender Schäftung.
Support
Verstellbare Schraubvorrichtung, besonders bei Visierungen genutzt.
S&W
Smith & Wesson, amerikanischer Waffenhersteller.
Swing-Out-Cylinder
Seitlich ausschwenkbare Trommel bei Revolvern.
System
Verschluss samt Gehäuse
Systemkasten
Verschlußgehäuse
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