Waffenlexikon B - Waffen und Munition

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Kleines Waffenlexikon

Hier sind einige Waffentypische Begriffe Alphabetisch sortiert aufgelistet. Bitte wähle den Anfangsbuchstaben aus.

Backe
Für die Kopfauflage beim Anschlag vorgesehener Teil des Gewehrschaftes.
Bahn
Im  Gegensatz zur Hohlbahn stellt die Bahn den Teil der Klinge dar, von dem  aus sie sich zur Schneide hin verjüngt. Bei Blankwaffen mit  rautenförmigem Querschnitt fällt die Bahn mit dem Mittelgrat zusammen.
Bajonett
Stich-  oder Hiebwaffe für den Nahkampf, die an der Mündung militärischer  Langwaffen befestigt (aufgepflanzt) wird. Bajonette werden unterschieden  nach der Klingenform (Messer- oder Säbelklinge) sowie nach der Art der  Aufpflanzvorrichtung: Beim Tüllenbajonett beispielsweise befindet sich  an Stelle des Griffs eine Tülle, die über den Lauf geschoben werden kann  und das  Bajonett so an der Waffe festhält. Das Klappbajonett ist unterhalb der  Laufmündung so angelenkt, dass es nach unten oder seitlich an den Schaft  angeklappt werden kann. Sehr häufig sind Bajonette mit einem am Lauf  oder Laufring befestigten Eisen, der sogenannten Bajonettwarze,  unterhalb der Laufmündung arretiert. Der Name leitet sich ab von der  französischen Stadt Bayonne, wo angeblich zum ersten Mal Bajonette  eingesetzt wurden.
Bajonettw-arze
Um  die Bajonette am Lauf zu befestigen, löteten oder schmiedeten Techniker  einen kantigen Sockel an den Lauf oder an den obersten Schaftring.  Dieser Sockel, die Bajonettwarze, fixiert den Knauf an der Waffe und  verhindert,  dass sich das häufig zusätzlich noch von einem Mündungsring gehaltene  Seitengewehr von der Waffe löst.
Bajonett-warze
Sie  bestimmen bei  gezogenen Läufen das Profil. Der Lauf-Querschnitt zeigt Felder mit mehr  oder weniger senkrechten Seiten; die tiefer liegenden Züge haben fast  die Form eines Rechtecks.
Ballistik
Die Lehre von der Bewegung geworfener oder  geschossener Körper (balliste = Wurfmaschine in der Antike). Man  unterscheidet zwischen Innen-, Mündungs-, Außen- und Ziel- oder  Endballistik. Die Innenballistik untersucht alle chemischen und  physikalischen Vorgänge im Lauf, vom Beginn der Zündung bis zum Austritt  des Geschosses aus der Mündung. Die Mündungsballistik, auch  Übergangsballistik genannt, beschäftigt sich mit der Pulververbrennung  (Mündungsfeuer) und dem Verhalten des  Geschosses beim Austritt aus dem Lauf. Die Außenballistik untersucht die  Flugbahn das Geschosses bis zum Auftreffen auf das Ziel. Die Ziel- oder  Terminalballistik analysiert die Entwicklung das Projektils auf das  Ziel, angefangen vom Auftreffen des Geschosses, seiner Durchschlagskraft  und Splitterwirkung bis hin zu biologischen Auswirkungen auf den  Zielkörper, besonders bei Geschossen von Jagdbüchsen.
Bandolier
Ursprünglich  ein breiter, lederner Schulterriemen der Musketiere, an dem fertig  abgemessene Pulverladungen in kleinen Holz- oder Hornfläschchen, den  "zwölf Aposteln", hingen. Mit dem Aufkommen von Hinterladern veränderten  auch die  Bandoliers ihre äußere Form: Sie erhielten verschiedene Taschen für  Magazine oder Ladestreifen. Ab dem 1900 wurden Bandoliers nicht mehr aus  Leder, sondern aus Leinen oder Kunstfasergewebe hergestellt.
Bar
Maßeinheit für den Gasdruck. Ein  bar entspricht 1,02 Kilopond pro Quadratzentimeter(kp/cm²). In der  englischen Fachliteratur wird der Gasdruck in Pounds per square inches  (psi) angegeben. Ein bar entspricht 14,5036 psi.Umrechnungen von Waffentypischen Maßeinheiten
Bärenspieß
Zur  Bärenjagd benutzter Jagdspieß mit starker, herzförmigen Klinge, die ein  Mittelgrat zusätzlich stabilisiert. Ein Knebel an der Tülle verhindert,  dass der Schaft hinter dem Eisen in den Tierkörper eindringt. Die  mittelalterlichen Schäfter bevorzugten für Bärenspieße vor allem robuste  Eichen- oder Eschenknüttel, also so  gewachsenes Holz, das nicht so schnell brach wie gedrechseltes.
Basküle
Bei  Kipplaufwaffen die Bezeichnung für das Gehäuse, in dem Schloss  und Verschlussteile untergebracht sind. Je nach System (zum Beispiel  Holland & Holland oder Anson & Deeley) kann die äußere Form des  Systemkastens variieren.
Batterie
Die  beim Steinschloß über der Pfanne angeordnete Schlagfläche des Pfannendeckels.
Bayrische Backe
Vorwiegend  bei Jagdgewehren übliche, spezielle Kolbenform.  Die herausstehende Wangenauflage besitzt Rechteckform. Bei der  sogenannten Deutschen Backe und Monte-Carlo-Backe ist sie abgerundet.
Bieber-schwanz engl. beavertail
Speziell   geschwungener Griffsporn für Großkaliberpistolen, wie sie Schützen in  Wettbewerben des praktischen Schießens verwenden. Der Beavertail (auf  deutsch: Bieberschwanz) besitzt eine breite, an den Schwanz des Bibers  erinnernde Form, wodurch sich die Waffe zwischen Zeigefinger und Daumen  besonders fest abstützt. Oder ein verdickter Vorderschaft bei  Langwaffen.
Berdan-zündung
Zentralfeuer-Zündmethode  mit Amboß in der Glocke der Hülse. Bekannt nach dem Erfinder Hiram  Berdan, einem Scharfschützenoffizier im US-Bürgerkrieg.
Bergstutzen
Kurze Jagdwaffe
Beryllium
Hochwertige  Perkussionswaffen besitzen anstelle einfacher Stahlpistons oft  Zündstutzen aus dem hitzeresistenten Leichtmetall Beryllium, das zur  Gruppe der Erdalkalimetalle gehört.
Beschuss

Beschuß im Sinne des  Waffengesetzes ist die in diesem Gesetz vorgeschriebene Einzelprüfung  von Schußwaffen. Jede einzelne, diesem Beschuß unterliegende Waffe wird  zunächst daraufhin untersucht, ob sie -insbesondere hinsichtlich der  Lauf- und Lagermasse usw.- den gesetzlichen Vorschriften entspricht.  Sodan werden aus dieser Waffe ein oder mehrere Schüsse mit spezieller  Beschußmunition, die einen wesendlich höheren Gasdruck erzeugt als die  gesetzlich zugelassene Gebrauchsmunition, abgegeben. Erst wenn die Waffe  diese beiden Prüfungen bestanden hat, erhält sie zum Zeichen dessen die  entsprechenden Beschußzeichen. Schußpräzision usw. werden nicht  begutachtet. Es handelt sich also um eine reine Sicherheitsprüfung Beschusszeichen

Bipod
engl. Zweibein
Biomechanik
Die Lehre von den Bewegungsabläufen aller  Organismen. Im sportlichen Bereich beschränkt sich die Biomechanik auf  medizinische Untersuchungen der Leistungsfähigkeit eines Athleten,  beispielsweise die Zug-, Druck- und Biegefestigkeit der Knochen, Sehnen  und Muskeln. Vor allem im Hochleistungssport besitzt die Biomechanik  einen hohen Stellenwert für das richtige, auf die Fähigkeiten eines  Sportlers abgestimmte Training.
Blättchen-pulver
In viereckigen Blättchen hergestellte rauchlose Pulversorten.
Blankwaffen

Sammelbegriff  für alle Hieb-, Stoß-, Schlag- und Wurfwaffen wie Lanzen und Speere,  dazu Schilde, Helme sowie Schutzkleidung wie Rüstungen. Blankwaffen-Lexikon

Blei-geschoss
Mantelloses Projektil aus Weich- oder Hartblei, teilweise legiert.
Bleimantel-geschoss
Projektil mit weichen Bleikern und Führungsring aus Hartblei.
Blide
Mittelalterliche  Belagerungs- und Wurfmaschine, die zentnerschwere Steine mehrere  hundert Meter weit schleudern konnte. Die Blide arbeitete nach dem  Prinzip des Gegengewichts: Am kürzeren Ende eines axial gelagerten  Wurfarms hing ein tonnenschweres Gegengewicht, am längeren Hebel das  Wurfgeschoss. Im Gegensatz zum Tribok war das Gegengewicht der Blide  beweglich gelagert.
Blitz-Schloss
Diese  Schlossart wird für ein- und mehrläufige Kipplauf-Jagdgewehre  verwendet. Bei diesem Schloss befinden sich alle Teile wie zum Beispiel  die Schlagstücke und Schlagfeder auf der  Abzugsplatte. Über die Spannstangen, die durch das Baskühl reichen und  in Ausnehmungen im Vorderteil ein Gegenlager besitzen, spannen sich beim  Abkippen des Laufes die Schlagstücke. Nachdem man die Abzugsplatte  abgeschraubt hat, kann das ganze Schloss samt Abzugseinrichtung aus der  Waffe entfernt werden.
Block-verschluss
Ein  beweglicher Metall-Block verriegelt den Lauf nach hinten, wobei der  Block je nach System anders angeordnet ist. Die berühmtesten und auch  heute noch angewendeten Systeme sind der Fallblock- und der  Vertikalblockverschluss. Der Fallblockverschluss wird bei Kipplaufwaffen  verwendet. Diese Verschlussbauweise  ermöglicht besonders kurze Waffen. Nur das Laden dauert länger als bei  Repetierwaffen. Der Vertikalblockverschluss eignet sich besonders für  schwere Büchsenkaliber.
Bockbüchs-flinte
Jagdwaffe, vor allem für Pirsch und Ansitz, mit  einem Schrotlauf und einem darunterliegenden Kugellauf. Beim  Kontra-Bock-System liegt der Schrotlauf unter dem Kugellauf. Bei der  Büchsflinte liegen die Läufe nicht über- sondern nebeneinander.
Bock-Doppel-büchse
Büchse mit zwei übereinanderliegenden Kugelläufen.
Bock-Doppelflinte
Flinte mit übereinanderliegendem Schrotlauf-Paar.
Bockdrilling
Kombinationswaffe mit übereinander angeordneten Kugelläufen  und einem Schrotlauf
Bodensog
Bodensog  nennt man die Luftwirbel, die sich hinter dem fliegenden Geschoss,  entgegengesetzt der Flugrichtung, in der Luft bilden.  Die Intensität dieses Sogs steigt mit der Geschwindigkeit des  Projektils. Zusätzlich zum Luftwiderstand wird dadurch die  Geschwindigkeit des fliegenden Geschosses erheblich verringert. Um den  Bodensog zu vermindern, verkleinern die Ballistiker die Bodenfläche des  Geschosses durch einen Heckkonus - deutlich zu erkennen beispielsweise  beim TUG-Geschoss. Diese Verkleinerung des Bodendurchmessers wirkt aber  nur im Unterschallbereich. Bei sehr schnellen Geschossen erreicht man  durch den Heckkonus  nur eine Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne.
Bogen-fenster
Seitlicher Ausschnitt im Mittelteil eines Bogens, durch den der Schütze das Ziel über den Pfeil anvisiert.
Boden-kappe
Der hintere Teil der Schrotpatrone
Bore
Bezeichnung  altenglischer Büchsenmacher für Gewehrläufe. Daraus leitet sich ein  Kalibermaß ab. Das Gewehrkaliber 12 Bore entsprach beispielsweise dem  Flintenkaliber 12 Gauge, da sich aus einem englischen Pfund (453 Gramm)  genau 12 Rundkugeln im Durchmesser von 18,2mm gießen ließen.
Bosquette (frz.)
Leistungsgesteigerte Randfeuerpatrone
Boxer Zünd-hütchen
Nach dem Engländer Edward Boxer (1823-1898) benanntes Zündhütchen mit eingebautem Amboß.
Brenneke
Wilhelm  (1865-1951) -deutscher Waffen- und Geschosskonstruckteur. Der Name  wurde umgangssprachlich zur Bezeichnung für Flintenlaufgeschoss und  Jagdmunition (TIG, TUG).
Brenchrest- Schiessen
Besondere  Art das Präzisionsschießens, bei der Gewehrschützen möglichst enge  Schussgruppen zu erreichen versuchen. Dabei zählt keine Ring-Wertung,  sondern nur der Durchmesser der "Matches", der einzelnen  Fünfschuss-Gruppen, entscheidet.  Die Schießentfernungen betragen 100, 200 und 300 Meter. (In  angelsächsischen Ländern gelten Yards) Der Schütze sitzt hinter einem  Anschußtisch, die Waffe ruht auf einer speziellen Auflage, der "bench  rest"(vom Englischen "bench"=Blank). Dabei liegen Kolben und  Vorderschaft auf je einem kleinen Sandsack, von denen der vordere  zusätzlich auf einem verstellbaren Stativ sitzt. Brenchrest-Schützen  schießen in der Regel mit speziell überarbeiteten Einzelladern mit  Zylinderverschlüssen und benützen nur wiedergeladene Munition. Die  gebräuchlichsten Kaliber sind .308 Winchester und .222 Remington.  Brenchrest-Schießen gibt es seit 1947 in den USA, die deutschen  Brenchrester organisierten sich 1979 im deutschen Brenchrest Verband  (DBRV).
Bronze
Sie  besteht zu über 90% aus Kupfer und einigen Prozenten Zinn; diese  Mischung macht sie gleichzeitig hart und elastisch. Die Läufe der ersten  Feuerwaffen waren aus Bronze gegossen; bei Geschützen war das bis 1900  üblich. Bronze als Material für Griffe und Beschläge von Hieb- und  Stichwaffen wird heute noch verarbeitet.
Browning
John  M. (1855-1926)-bedeutensten US-Waffenkonstrukteur, arbeitete für  Winchester und FN. Die nach ihm benannte Firma gehört inzwischen zum  belgischen FN-Konzern. Der Name griet umgangssprachlich zum Synonym für  kleine  Selbstladepistolen.
Brünieren
Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Metallen, einst durch Rosten bis zur Braunfärbung, heute auch in blau oder schwarz.
Büchsdrilling
Büchse mit drei Kugelläufen.
Büchse
Langwaffe mit gezogenem Lauf.
Bügeldruck- verschluss, Bügel-spanner-gewehr
Gewehr mit beweglichem Abzugsbügel oder darunterliegendem Hebel, dessen Betätigung den Verschluss öffnet und das Schloss spannt.
Bündel-revolver
Revolver,  bei dem mehrere Läufe um eine zentrale Achse drehbar angeordnet sind.  Um 1780 ließ sich Nock in England einen Steinschloss-Bündelrevolver  patentieren, bei dem der Schütze das Laufbündel nach jedem Schuss mit  der Hand weiterdrehen musste. Wegen der vielen Läufe waren diese  mehrschüssigen Waffen sehr schwer, unhandlich und wenig präzise.
Bull-Barrel
Extra schwerer Scheibenlauf
Bunthärten
Eine  Methode zum Oberflächenhärten von Eisenteilen an Waffen. Diese Teile  werden zusammen mit einer aus Leder gewonnenen Kohle mehrere Stunden  lang geglüht. Dabei dringt der freiwerdende Kohlenstoff in die  Eisenoberfläche ein. Beim Abschrecken im Wasser werden die Teile hart,  ihre  Oberfläche erhält ein marmorartiges Muster aus bräunlich- blauen  Farbtönen.
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