Blankwaffenlexikon - Waffen und Munition

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Blankwaffenlexikon

Hier sind einige Begriffe von Blankwaffen, also Messer, Schwerter, Degen, Lanzen und sowas, erklärt.

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Ahlspieß
Stangenwaffe des 15. bis 16. Jh. mit vierkantiger Stoßklinge, Tülle, Schaftfedern und Parierscheibe.
Anderthalbhänder
Reiterschwert des 14. bis 16. Jh. mit einer Grifflänge von anderthalb Handbreite.
Angel
Angeschmiedeter oder angeschweißter Klingenabschnitt zur Befestigung des Griffes oder der Griffschalen.
Ätzung
Verzierung auf Metall, die Darstellung/Ornamente oder der Hintergrund werden durch Säuren eingeätzt, also vertieft.
Auflager
Zwei Absätze zwischen Klingenbasis und Angel bilden das Gegenlager für Parierstange, Strichblatt oder Griffhülse.
Aufpflanzvorrichtung
Halterung zur Befestigung des Bajonettes im Mündungsbereich oder am  Laufring von Feuerwaffen.
Axt
Waffe und Werkzeug zum Fällen Spalten und Behauen von Holz.
Bajonett
Auch Seitengewehr, Stichwaffe an der Mündung eines  Gewehrs, zum Nahkampf aufgepflanzt. Je nach Form und Art Unterscheidung  in Stich-, Nadel-, Hau-, Klapp-, Messerbajonett usw.
Bajonettwarze
Kantiger Vorsprung am Lauf oder Laufring zum Befestigen des Seitengewehrs.
Bandelier
Auch  Bondolier, Lederriemen zum Tragen von Blank- und Schusswaffen,  Pulverflaschen oder Patronentaschen, von der Schulter zur  gegenüberliegenden Hüfte geführt.
Bauerngewehr
Einschneidige, bis zu 50cn lange messerartige Waffe mit Griffschalen aus Holz, Horn  oder Bein.
Beil
Kurzstielige, kleinere und leichtere Form der Axt.
Beimesser
Kleines Schneidwerkzeug, das zusätzlich in der Scheide steckt.
Belederung
Lederüberzug bei Griffschalen und Holzschneiden.
Beschlag
Auch Ortblech, Mundblech: Metallverstärkung oder Schutzbleche bei Lederschneiden.
Besteck
In der Scheide einer Blankwaffe steckende Zubehörteile wie Beimesser, Gabel, Wetzstahl oder Pfriem.
Bidenhänder
Altes Wort für den Zweihänder.
Blatt
Der Klingenteil mit der Schneide.
Blüchersäbel
Kavalleriesäbel M 1811, volkstümlich so benannt nach dem preuß. Feldmarschall von Blücher.
Bohrschwert
Stoßschwert des 15. bis 16. Jh. mit drei-  oder vierkantiger Klinge zum Durchbohren starker Panzerungen.
Bolo- Messer
Amerikanisches Haumesser mit bauchigem Klingenblatt.

Bowie-Messer  Bild

Schweres   amerikanisches Kampfmesser, mit konkavem Verlauf des Messerrückens vom  vorderen Drittel bis zur Spitze, benennt nach Colonel James Bowie, der  1836 in der Schlacht von Almao, Texas, fiel.
Brille
Achtförmiges Parierstück bei Floretten oder Parierstange des Katzbalgers.
Briquet
Feuerstahl, soldatischer Ausdruck für den französischen Infanteriesäbel Mle 1án IX und XI wegen der Form des Griffbügels.
Brünierung
Durch Tauchen oder Streichen der Metallteile mit Eisenchlorit oder Eisensulfatlösungen  entstehender Rostschutz von brauner, blauer bis schwarzer Färbung.
Bügel
Handschutzteile des Gefäßes einer Griffwaffe.
Bügelgefäß
Gefäß mit einem Griffbügel oder mehreren Handschutzbügeln.
Cinquedea (Ochsenzunge)
Zweischneidiger  Dolch oder Schwert des 15. bis 16. Jh. mit einer fünf Finger breiten  (cinque dita) Klingenbasis und gleichmäßiger Verjüngung bis zur Spitze.
Claymore
Schweres schottisches Anderthalb- oder Zweihandschwert mit zweischneidiger Klinge.
Cutlass
Engl. Entermesser, -säbel.
Damast
Miteinander  verschmiedete Stahl- und Eisenstäbe zur Herstellung von Klingen und  Läufen von Feuerwaffen. Durch unterschiedlichen Kohlenstollgehalt der  Schichten entsteht elastischer, gemustert strukturierter Stahl.
Daumenring
Ring an der Griffinnenseite zum besseren Halt der Griffwaffe.

Degen  Bild

Überwiegend  zum Stoß geeignete Waffe mit langer, schmaler ein- oder zweischneidiger  Klinge mit umfangreichem Handschutz. Verdrängt seit dem 16.Jh. durch  die Veränderung des Fechtstiels das Schwert.
Degenbrecher
Linkshanddolch des 16. bis 17. Jh. mit Klingenzahnung zum Binden gegnerischer Klinge.
Dirk
Ab dem 17. Jh. verwendeter schottischer Dolch mit kurzem Griff.
Dolch
Ein- oder Zweischneidige Stichwaffe mit symmetrischem Griff und Knauf.
Dülle (Tülle)
Rohrartige  Aushöhlung zur Aufnahme des Schaftes bei Stangenwaffen. An die  Bajonettklinge angesetztes Rohrstück mit Laufdurchmesser zum  Aufpflanzen auf die Mündung.
Dusack (Dusägge)
Übungswaffe  des 16. und 17. Jh. aus Holz oder Eisen zum Hiebfechten mit breiter,  leicht gekrümmter Klinge und länglichem Durchbruch als Griff und  Griffbügel.
Ehrensäbel- Ehrendegen
Schmuckvolle Waffe, die aus besonderem Anlass verliehen wurde, meist an Offiziere.
Eisenschnitt
Verzierung von Eisenknäufen und anderen Gefäßteilen mit Stichel, Meißel und Punzen.
Endknopf
Abschlusswulst von Parierstangen und Griffbügel-Enden.
Entermesser
Griffwaffen mit gerader oder gekrümmter Klinge zum Hieb und Stoß für den Nahkampf aus See.
Faschinenmesser
Kurze  Hiebwaffe und Werkzeug im 18. und 19.Jh. mit breiter ein- oder  Zweischneidiger, schwertartiger Klinge, aber auch mit Sägerücken,  ursprünglich als Schanzwerkzeug. Ersetzte bei div. Truppen den  Inf.-Säbel.
Faustschutzbügel
Handschutz  an Degengefäßen des 16. und 17. Jh., schräg zur Waffenlängsachse  stehender ovaler Bügel, der mit den Parierbügel-Enden und dem  Klingenbügel verbunden ist.

Fehlschärfe  Bild

Der kurze,  ungeschliffene rechteckige obere Klingenteil, oft mit Meistermarken. Beim Degen auch als Auflage des Zeigefingers.
Ferse
Bei einigen Säbelarten auftauchender Vorsprung am Klingenrücken vor der Rückenschneide.
Feuervergoldung
Auftragen  einer Gold-Quecksilber-Legierung auf Messing oder verkupfertem Eisen.  Durch Erhitzen verdampft Quecksilber, und das Gold bleibt haften.
Fingerbügel
Bogenförmige, schlanke Bügel zwischen Parierstange und Stichblatt bei Zivildegen.
Fingerschlaufe
Riemen  für den Zeigefinger, zum Festhalten der Waffe. Er sitzt zwischen  Parierstange oder Stichblatt und Griff auf der Klingenangel.
Fischhaut
Raue Griffoberfläche von Gefäßen oder Griffschalen  zum besseren Halt und zur Dekoration, aus natürlichem Rochenleder oder  mit künstlich angebrachtem Rautenmusterverschnitt oder Punzierung in  Holz, Horn, Hartgummi oder Plastik.
Flamberg
Zweihänderschwert des 16. Jh. mit wellenförmiger (geflammter) Klinge, typisch für die  Landsknechtzeit.
Florett
Leichte  Fechtwaffe, seit dem 17. Jh. Übungs- und Sportwaffe für das Stoßfechten  mit elastischer, vierkantiger Klinge und mit kleinem Kopf oder  Querstück statt Spitze, um Verletzungen zu vermeiden.
Franziska
Fränkisches Wurfbeil des 5. bis 7. JH. mit konvex gebogenem Blatt.
Galanteriedegen
Eleganter Zivildegen im Rokoko- oder Louis-Seize-Stil mit schmuckvollen Gefäßen und  Schneidenbeschlägen.
Garnitur
Jeweils alle Griffbestandteile, Gefäßbestandteile oder Ausstattungsteile der Schneide.
Gefäß
Alle Teile des Griffs und Handschutzes bei Hieb- und Stichwaffen.
geflammt
Wellenförmig, wie eine lodernde Flamme (siehe Flammberg).
Gehänge
Trageteil zur Befestigung der Seitenwaffenschneide.
Gewehr
Ursprünglich alle Verteidigungswaffen, siehe Seitengewehr. Bezeichnet heute nur noch Langwaffen.
Gladius
Doppelschneidiges Kurzschwert der Legionen Roms.
Glefe (Gläfe)
Stangenwaffe  des 14. bis 16. Jh. mit schwertförmiger Klinge und Klingenfänger oder  Schlagdorn auf der Rückenlinie, manchmal auch kleine Parierhaken an der  Klingenwurzel.
Glockendegen
Degen mit kreis- oder halbkugelförmigem Stichblatt.
Glockenschläger
Wie Glockendegen, studentischer Mensurschläger, gebräuchlich in Ostdeutschland.
Gnadgott
Dolchförmiger Panzerstecher mit verstärkter Spitze aus dem 14. Jh.
Grabendolch
Seit dem 1. WK verwendete militärische Nahkampfwaffe.
Gratklinge
Klinge mit rautenförmigem Querschnitt.
Griff
Vorrichtung zum Greifen.

Griffbügel  Bild

Handschutzbügel, verläuft von der Parierstange oder dem Stichblatt bogenförmig bis zum Knauf.
Griffhülse
Auf eine schmale Angel aufgeschobener hohler Griff, meist Holz.
Griffkappe
Metallverkleidung am Griffrücken und oberen Griffteil beim Säbel Unterscheidung in ganze oder halbe Griffkappe.
Griffkappenlappen
Längliche, abgerundete Ausformungen  an ganzen Griffkappen, die auf beiden Seiten den Griff umschließen,  auch mit Querniet zusätzlich gesichert.
Griffschiene
Metallstreifen auf der Schmalseite der Angel, der den Abstand zwischen den Griffschalen ausgleicht.
Handschar (Kandjar)
Türkischer, persischer oder indischer Dolch mit zweischneidiger, geschwungener, hohlgeschliffener Klinge mit Mittelgrat.
Hasta
Römische Legionärslanze.
Haudegen
Reiterdegen des 17. und 18. Jh. für Hieb und Stich geeignet.
Hauer
Alle schweren Haumesser zu Benutzung als Waffe oder Werkzeug.
Heft
Griff, Messergriff
Helmbarte (Hellebarde)
Um  1300 in der Schweiz entstandene Stangenwaffe mit Beil- und Stoßklinge.  Später kamen Rückenhaken (Schlagdorn) dazu, seit dem 17. Jh.  Trabantenwaffe.
Hilze
Alte Bezeichnung für Griff, Griffhülse, hölzerne Griffhülle.
Hirschfänger
Seit  dem 17. Jh. Von Jägern benützte Griffwaffe zum Abfangen von Rot- und  Schwarzwild. Mit gerader ein- oder Zweischneidiger Klinge mit Kreuz-  oder Bügelgriffgefäß, teilweise muschelförmiges Stichblatt. Standes- und  Ehrenwaffe von Förstern und hirschgerechten Berufsjägern sowie als  Seitengewehr von Jägereinheiten und Polizei bis ins 20. Jh. geführt.
Hohlkehle
Schmale Hohlbahn, rinnenförmige Vertiefung der Klingenfläche.
Hohlschliff
Hohlbahn, konkaver Schliff auf beiden Klingenseiten.
Infanteriesäbel
Kurzer Säbel der Fußsoldaten mit 55 bis 75 cm Gesamtlänge.
Interimswaffe
Offiziersdegen- oder Säbel für den kleinen Dienst, zum Ausgehanzug getragen. Eigentumswaffe.
Innenseite
Die linke, dem Körper zugewandte Seite der Hieb- und Stichwaffe, auch Quartseite.
Jagdbesteck
Waidbesteck, besteht aus Hirschfänger oder Waidblatt mit Beimesser (Jagdnicker), siehe Besteck.
Karpfenzungenspitze
Mittelspitzenförmige, verstärkte Klingenspitze.
Katzbalger
Landsknechtsschwert  des 16. Jh. mit S-förmiger Parierstange und mit einem Griff, der sich  zu einem meist kugeligen Knauf verbreitert.
Kavalierdegen
Leichter, ziviler Stoßdegen, Kostüm- oder Duellwaffe.
Kilidsch
Ältester türkischer Krummsäbel mit oder ohne Jelmanspitze und schmaler kreuzförmigen Parierstange.
Kindschal, Kindjal
Zweischneidiger, gerader oder leicht gekrümmter kaukasischer Dolch. Die Griffschalen gehen in einen gerundeten Knauf über.
Klappbajonett
Durch ein Gelenk schwenkbares Bajonett bei  Gewehren, bei alten Taschenpistolen mit Feder. (Springbajonett).
Klinge
Hauptteil  von Hieb- und Stichwaffen, besteht aus dem Blatt und bei Griffwaffen  der Angel, bei Stangenwaffen der Tülle und bei Äxten oder Beilen dem Ohr  (Öhr) zur Schaftaufnahme.
Klingenquerschnitt
Schnitt  im rechten Winkel zur Längsachse der Klinge, man unterscheidet z. B. in  linsen-, keil- oder kreuzförmig, drei- oder viereckig.

Klingenrücken  Bild

Die der Schneide gegenüberliegende, abgeflachte  Seite bei einschneidigen Klingen.
Knauf
Ausgeformter Griffabschluss an der Angel von Griffwaffen, dient auch als Gegengewicht zur Klinge.
Kombinationswaffe
Blankwaffe und  Handfeuerwaffe in einem (z. B. Pistolendolch, Schießdegen), aber auch Rundschild mit Dolch- oder Degenbrecherklinge.
Koppel
Leibgurt, Uniform-Gürten oder Schulterriemen mit Gehänge zum Führen von Seitenwaffen.
Korb
Korbförmiger Zusammenschluss aller Parier- und Handschutzelemente.
Korbschläger
Studentische Hiebwaffe mit Korb und degenförmiger Klinge.
Kreuzgefäß
Aus Griff und Parierstange bestehendes kreuzförmiges Gefäß.
Kukri
Krummes  Haumesser mit in der Mitte breiter werdender Klinge, indisches  Jagdmesser und Kampfmesser der Gurkas (nepalesisches Bergvolk).
Kurzgewehr
Sponton, ca. 2,5 m lange Stangenwaffe als Rangabzeichen der Fußtruppen-Offiziere im 17. und 18. Jh.
Kuse (Couse)
Stangenwaffe mit großer, gewölbter messerartiger Rückenklinge des 15. und 16.  Jh., später nur noch als höfische Trabantenwaffe benutzt.
LandsknechtswaffenDolche, Schwerter und Stangenwaffen  deutscher Söldner aus dem 15. und 16. Jh.
LanzeStangenwaffe zum Stich oder Wurf mit blattförmiger Gratklinge, Tülle und teilweise auch Schaftfedern.
LappenSiehe Griffkappen- und Parierstangenlappen.
Linkshandloch
Zusammen mit dem Degen im 16. und 17. Jh. verwendeter Kampfdolch zum Parieren/Brechen der gegnerischen Klinge und zum Angriff.
LöwensäbelSäbel mit Löwenkopfknauf und einfachem Bügelgefäß.
Machete
Sammelbezeichnung für längere Haumesser, einst  nur südamerikanisch, mit bauchiger Klinge, als Werkzeug verwendet.
Malchus
Einschneidiges Hiebschwert des 13. und 14. Jh. mit gerader oder gekrümmter Klinge, die sich an der Spitze bauchig verbreitert.
Marke
In Klinge oder Griffteile eingeschlagenes Inspektions-, Qualitäts- oder Fabrikationszeichen (Meistermarke).
Mensurschläger
Scharfe  studentische Blankwaffe, heute mit degenförmiger zweischneidiger  Gratklinge und Korbgefäß oder Glocke. Klingenlänge bis zum  Stichblatt 86,5 cm , an der Spitze mindestens 1 cm breit, auf der  Rückseite nur im vorderen drittel zweischneidig.
itteleisen
Stege  auf der Innen- und Außenseite von Griffwaffen, speziell bei Säbeln, die  in der Mitte von Parierstangen nach unten und oben zeigen.
Mittelschild
Schildförmige Verbreiterung der Parierstangen in der Mitte des Kreuzteiles.
Modell
Das  Vorbild für die Serienanfertigung, auch Muster, seit dem 19. Jh. Auch  Einführung der Modellbezeichnung mit dem Kürzel M und der  Jahreszahl, z. B. M 1811.
Modellklingenwaffen
Hieb- und Stoßwaffen, in großer Stückzahl nach Vorlage für das Militär hergestellt.
Modellzeit
Zeitraum vom 17. Jh. bis heute, in der Waffen  einheitlich nach einem Modell oder einer Mustervorschrift hergestellt werden.
Montmorency-Klinge
Nach  dem französischen Oberst Montmorency benannte gerade oder gekrümmte  Säbelrückenklinge mit beidseitiger Hohlkehle und schmalem Rückenzug,  Spitze liegt in der Rückenlinie der Klinge.
Mundblech
Schutzbeschlag aus Metall, an der Öffnung von Lederscheiden zur Befestigung der Deckplatte und einer Tragevorrichtung.
Mundloch
Einstecköffnung der Deckplatte am Scheidenende.
Mundstück
Inneres Befestigungsstück des Mundloches an Metallscheiden.
Muschel
Überwiegend  bei Hirschfängern und Zivil-Griffwaffen, auf der Terzseite nach unten  oder oben gebogenes muschelförmiges Stichblatt.
Muster
Siehe  Modell, im Preußischen steht n/M für neues Muster. Im englischen und  deutschen Militär gab es auch gesiegelte Muster bei der Einführung neuer  Waffen.
Navaja
Feststellbares spanisches Klapp- und Wurfmesser.
Nicker
Feststehendes Jagdmesser zum Abnickern von Wild und zum allgemeinen Gebrauch.
Nierendolch
Mittelalterlicher Dolch mit nieren- oder hodenförmigen Ausbuchtungen am unteren Griff-Ende.
Ochsenzunge
Deutsches Gegenstück zur italienischen Cinquedea.
Ohrendolch
Stichwaffe ohne Parierelement des 14. bis 16. Jh. mit ohrenförmigen Griffscheiben, die im Winkel vom Griff abstehen.
Ort
Klingenspitze
Ortband
Unterer halbrunder und flacher Metallabschluss an Lederscheiden, vorwiegend im Mittelalter.
Ortblech
Tüllenartige Metallverstärkung an der Spitze von Leder- oder Holzscheiden.
Pallasch
Kavalleriesäbel  oder Degen des 16. bis 20. Jh., mit ein- oder zweischneidiger Klinge  und Säbelgriff, Waffe zu Hieb und Stoß, oft mit  Korbgefäß.


Pandurenspitze
Säbelklinge mit im Rücken konkav eingezogener Klingenspitze (Entenschnabel).
Panzerstecher
Gnadgott, mittelalterlicher Dolch mit verstärkter Klingenspitze, auch  Bezeichnung für dreikantigen Stoßdegen des 16. bis 18. Jh.
Parierbügel
Handschutzbügel von Griffwaffen, der von Parierstange bogenförmig längs der Fehlschärfe nach unten verläuft.
Parierelemente
Alle Gefäßbestandteile, die der Abwehr der gegnerischen Klinge und zumindest teilweise auch als Handschutz dienen.
Plute (Plaute)
Schweizer  Seitenwaffe des 16. und 17. Jh. mit leicht gekrümmter Rückenklinge und  Degengefäß. Als Jagdplaute mit Hirschfängergefäß zum Durchschlagen der  Läufe eines gestellten Hirsches bei  der Parforcejagd.
Praxe (Plötze)
Schweres  Waidmesser und Standhauer des 16. bis 18. Jh. Für grobe Arbeiten, mit  bauchiger Rückenklinge an der Spitze. Vorläufer des heutigen  Waidblattes.
Punze
Prägewerkzeug,  meist aus gehärtetem Stahl, zum Einschlagen von Verzierungen oder Marken in Metall oder Leder.

Quartbügel Bild

Nebenbügel, der  beim Degengefäß auf der Innenseite vom Griffbügel abzweigt, teilt sich oft in Quartspangen.
Quartseite
Die dem Körper zugewandte (linke) Innenseite von Griffwaffen.
Rapier
Langer, schmaler Stoßdegen mit Gefäß und Stichblatt, aber auch mit Glocke.
Rückenklinge
Einschneidige Klingen von Griffwaffen und  Messern, aber auch mit kurzer Rückenschneide an der Spitze.

Rückenschneide   Bild

Rückenschliff
Runka
Wolfseisen,  Stangenwaffe des 15. und 16. Jh. mit  breiter Gratklinge und schräg nach oben gerichteten Nebenspitzen. Wurde  auch zur Wolfsjagd und später als Trabantenwaffe verwendet.

Säbel Bild

Griffwaffe mit einschneidiger gekrümmter und spitz auslaufender Klinge, oft mit Rückenschneide.
Saufeder
Sauspieß,  meist mit kreuzförmig um der Schaft genagelten Lederriemen und einem  Auflaufknebel aus Hirschhorn, mit schwerer lanzenförmiger Gratklinge zum  Abfangen von wehrhaftem Schwarzwild.
Sax
Germanisches einschneidiges Messer oder Kurzschwert, 5. bis 10. Jh.
Schaftfedern
Seit dem 12. Jh. an der Tülle angeschweißte, schmale Metallbänder zum besseren  Halt und zum Schutz des Schaftes bei Stangenwaffen.
Schamschir
Persischer Krümmsäbel, mit sich stark verjüngender Klinge.
Schaschka
Ursprünglich  kaukasische  Nationalwaffe, mit schwach gekrümmter Säbelklinge ohne Handschutz, mit  schnabelförmigen Griffabschluss (stilisierter Vogelkopf). Später  traditioneller Säbel der russischen Kosaken-Regimenter.
Schefflin
Wurfspeer mit hohlgeschmiedeter, blattförmiger Klinge des 15. und 16. Jh.

Scheidenband  Bild

Alle Metallbänder einer Scheide, außer Mund- und Ortblech.
Schiavona
Italienisches  zweischneidiges Schwert mit Korbgefäß für Hieb und Stich.  Schiavona-Rapier- nur zum Stoßfechten. Man unterscheidet in  Skelettkorb und Gitterkorb-Ausführung. Das Gitter entsteht durch  zahlreiche kleine Spangen zwischen den Quartbügeln.
Schläger
Studentischer Degen, siehe Glocken- und Korbschläger.
Schlagwaffen
Trutzwaffen mit zertrümmernder Wirkung (Keule, Kolben, Streithammer), auch mit Schlagdorn.
Schlepper (Schleppblech)
Metallverstärkung des Ortblechs als zusätzlicher Schneidenschutz, wenn die Blankwaffe schleppend getragen wurde.

Schneide(n)   Bild

Klingenschärfe, man unterscheidet unter anderem Keil- und Hohlschliff.
Schör (Schor)
An der Spitze erhöht und konvex gebogene Rückenschneide, bei Stechrücken-Klingen.
Schottisches Korbschwert
Hochländerschwert mit Vollkorb ab dem 16. Jh. Die Haupt-Parierelemente verlaufen alle in Längsrichtung.
Schuh
Metallabschluss am Schaftende von Stangenwaffen,  oft in Ring-oder Tüllenform mit Spitze.
Schweizerdolch
Auch  Holbeindolch, entstand im 15. Jh. mit zweischneidiger und gleichmäßig  nach vorn spitz zulaufender Gratklinge. Ein meist bauchiger Hohlschliff  von rhombischem Querschnitt, mit geschweiftem Parier- und  Abschlussstück. Diente als Vorbild für die SS- und  SA-Ehrendolche im Dritten Reich.

Schwert  Bild

Hieb-  und Stichwaffe für ein- oder zweihändigen Gebrauch mit breiter, meist  gerader, zweischneidiger Klinge, die mit Griff und Parierstange eine  Kreuzform bildet.
Seitengewehr
Ursprünglich jede an der Seite getragene Waffe.Seit dem 18.Jh. Kurze militärische Griffwaffe, heute nur noch Griffbajonett.
Seitengewehrtasche
Auch "Koppelschuh", die meist lederne Tragevorrichtung als Verbindung zwischen Gurt und  Bajonettschneidenkörper.
Spange
Verbindungsstück zwischen Gefäßteilen zur Stabilisierung und zum Handschutz.
Spatha
Zweischneidiges römisches Langschwert, das vom 3.  bis 7. Jh. Von den Germanen übernommen wurde.
Speer
Schlanker Wurfspieß, mit langem leichtem Schaft.
Spieß
Stichwaffe mit schlanker Spitze.
Sponton
Stangenwaffe mit Partisanenklinge mit Querknebel, Tülle und Schaftfedern, im 18. Jh. Rangabzeichen von Offizieren.
Springklinge
Gehört zu Linkshandloch des 17. Jh., zwei  Nebenklingen springen auf Knopfdruck heraus, zum Fangen und Brechen der gegnerischen Degenklinge.
Springmesser
Messer,  bei dem unter Federdruck die Klinge aus dem hohlen Griff  herausschnellt. Beim Fallmesser bewirkt nur die Schwerkraft oder  Schleuderbewegung der Hand das Ausfahren.
Spundbajonett
Einsteckbajonett, frühe Bajonettform des 17. Jh. mit konischem Holzgriff, der in die Laufmündung gesteckt wurde.
Standhauer
Schwerer Hirschfänger oder Hiebmesser zum Freischlagen einer Pirschpfades oder Anstandes.
Stangenwaffe
Schlag-, Hieb- oder Stichwaffe mit langer Schäftung, die länger als ihr Träger ist.
Steckrückenklinge
Degen-, Säbel- oder Seitengewehrklinge,  mit verstärkten Graten durch aufgeschweißte/geschmiedete Drei- oder Vierkantstangen im Ortbereich.

Stichblatt  Bild

Runder oder ovaler schlangenförmiger Handschutz.
Stilett
Im   16. und 17. Jh. in Italien gebräuchlicher kleiner, schlanker Dolch mit  drei- oder vierkantiger Klinge und gerader kurzer Parierstange.
Stoßleder
Zwischen Klinge und Gefäß sitzendes Lederstück, damit keine Feuchtigkeit in die Scheide eindringt.
Stoßwaffe, Stichwaffe
Waffen mit stoßender, durchbohrender Wirkung.
Streitaxt
Zu Kampfzwecken ein- oder beidhändig verwendete Beile und Äxte.
Streithammer
Hammerartige Schlagwaffe, hauptsächlich im 15. bis 17. Jh.
Streitkolben
Kurze  Einhand-Schlagwaffe des 13. bis 17. Jh. Mit einem aus Schlagblättern  bestehenden Kolbenkopf, aber auch mit kugele- oder birnenförmigem  Schlagkopf.
Sturmdolch
Kurze Griffwaffe für den Nahkampf.
Tausia, Tauschierung
Metalleinlegearbeit zur Verzierung.

Terzbügel  Bild

In den Faustschutzbügel übergehender gebogener Bügel auf der Außenseite (Terzseite) von Degengefäßen.
Tessak
Russisches Faschinenmesser mit gerader oder gekrümmter Klinge.
Tombak
Messing-Legierung mit einem Kupferanteil von mindestens 80%.
Tüllenbajonett
Im  17. Jh. Entstandenes Bajonett mit einer seitlich versetzten Tülle zum  Aufpflanzen auf die Laufmündung, ermöglichte den Schuss mit aufgesetzter  Waffe.
Wikingerschwert
Nordische Schwerter des 8. bis 11. Jh.
Wolfszeichen
Stilisierte Wolfsfigur als Herkunfts- oder Gütezeichen, Herkunftsmarke von Passau und Solingen.
Wurfbeil
Alle zum Werfen geeigneten leichten Beile und Äxte, mit in die Stilmitte verlagertem Schwerpunkt.
Wurmbunte Klinge
Schwertklinge aus Torsionsdamast.
Yatagan
Türkischer  Kurzsäbel mit einschneidiger, leicht S-förmiger Schneide und nur  teilweise geschwungener Rückenklinge, ohne Handschutz.
Zug
Schmaler Hohlschliff unterhalb des Klingenrückens.
Zierdegen
Alle leichten zivilen Galanterie-Degen und Kostümwaffen.
weihänder
Auch Bidenhänder, bis zwei Meter langes, schweres Schwert des 14. bis 16. Jh., mit langem Griff für zweihändigen Gebrauch.
Zwinge
Beschläge, die andere Teile zusammenhalten.
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