Waffenlexikon D - Waffen und Munition

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Kleines Waffenlexikon

Hier sind einige Waffentypische Begriffe Alphabetisch sortiert aufgelistet. Bitte wähle den Anfangsbuchstaben aus.

DA
engl. für Double Action (Spannabzug)
Dämmerungsvisier
siehe unter Leuchtvisierung
Dammast-Lauf
Lauf aus einer streifenartigen Schmiedeeisernen-Stahl-Verbindung.
Dauerfeuer
Feuerstoß aus einer vollautomatischen Selbstladewaffe.
Demiblock
Besonders konstruierte Laufverbindung bei Doppelflinten
Deer-Barrel-Lauf
Glatter,  meist mit Gewehrvisier ausgestatteter Flintenlauf ohne  Mündungsverengung (choke), der speziell für Flintenlaufgeschosse  entwickelt wurde. Deer-Barrel-Läufe werden vor allem in Amerika sehr  häufig benutzt, weil dort die Jagd auf Hirsche in einigen Bundesstaaten  ausschließlich mit Flintenlaufgeschossen erlaubt ist. Darauf weist auch  der Name hin, denn Deer-Barrel heißt zu deutsch "Hirsch-Lauf".
Deformations- geschoss
Spezialprojektil, das im Zielmedium aufpilzt.
Degen
Lange  Seitenwaffen mit gerader Klinge, die sich nur für den Stoß und den Hieb  eignet. Das Gefäß besitzt einen Handschutz, der je nach Herkunft und  Verwendungszweck als geschlossener Korb oder verwundene Parierstange  ausgeführt ist. Das Wort Degen taucht etwa um 1400 zum ersten Mal auf,  um einen  leichten Klingentyp von Schlachtschwert abzugrenzen. Später umfasste  dieser Begriff Waffen mit gerader Klinge in den verschiedensten  Ausführungen, vom leichten Rapier bis zum schweren Reiter-Pallasch, der  mehr Hieb- als Stichwaffe war. In der Renaissance stieg der Degen zum  Statussymbol des Adels auf. Er war aber eher Schmuckstück als  Kampfgerät. Bis ins 20. Jahrhundert hinein konnte der Degen seine  Stellung als Repräsentationswaffe beim Militär behaupten.
Delaborierung
Zerlegen einer Patrone in ihre Bestandteile, im Gegensatz zur Laborierung, dem Zusammenbauen einer Patrone.
Deringer, Derringer
Nach dem US-Büchsenmacher Henry Deringer (1786-1868) benannte  Perkussions-Taschenpistole. Die Schreibweise mit "rr" steht für Nachbauten.
Deutscher Stecher
Abzugsart,  die einen extrem geringen Abzugwiederstand ermöglicht.  Hauptbestandteile sind die beiden Abzüge. Zum Spannen des Stechers zieht  man das hintere Züngel bis zum Einrasten durch. Nach dem Abziehen des  vorderen Züngels schnellt das unter  Federdruck stehende hintere hoch, schlägt gegen die Abzugsstange und  löst den Schuss aus.
Diabolo
Bleigeschoss für Lüftdruckwaffen in Spindelform.
Diopter
Lochvisier
Diesel-Effekt
Gelangt Öl in den Kolbenraum von Federdruck- und  Kompressionsluftgewehren, wird es beim Vorschnellen des Kolbens  zerstäubt und so hoch verdichtet, dass es sich wie der Treibstoff eines  Dieselmotors von selbst entzündet. Das Geschoss wird dadurch zusätzlich  beschleunigt. Die Mechanik von Luftgewehren hält diese Belastungen nicht  aus; im schlimmsten Fall fliegt das Gewehr auseinander.
Direktabzug
Spezielle  Abzugskonstruktion, ähnlich einem Stecher, bei Match-Luft- und  KK-Gewehren. Die Auslösung erfolgt ohne spürbaren Weg: Bei Überschreiten  eines bestimmten Widerstandes bricht der Schuss. Aus Sicherheitsgründen  sind Direktabzüge mit leichtem Abzugsgewicht nicht zu empfehlen.
Doppelbüchse
Traditionelle Hoch- und Großwildwaffe mit zwei nebeneinander liegenden und miteinander fest verlöteten Kugelläufen.
Doppeln
Ungewolltes  Abfeuern eines zweiten Schusses, oft verursacht durch abgenützte Rasten  oder zu fein eingestellte Abzüge bei Selbstladern oder  automatischen Waffen.
Doppelabzug
Doppelflintenabzug mit einem Züngel je Lauf.
Doppelbüchsdrilling
Kombinationswaffe mit zwei gezogenen und einem glatten Lauf.
Doppelbüchse
Jagdwaffe mit zwei nebeneinanderliegenden gezogenen Läufen.
Double-Action
Spannabzug;  Schloßkonstruktion, bei der der Abzug zunächst das Schloß spannt, beim  Revolver die Trommel weiterdreht und dann den  Schuss auslöst  
Double-Action-Only (DAO)
DAO-Waffen, lassen sich nicht von Hand vorspannen.
Doublette

1) Zwei unmittelbar nacheinander abgefeuerte Schüsse aus einen Waffe.

2) Beim Wurftaubenschießen: zwei gleichzeitig geworfene Wurfscheiben (Tontauben)

Drall
Schraubenförmige Windung der Züge und Felder in gezogenen Läufen, die die flugbahnstabilisierende Drehbewegung des  Geschosses um die eigene Achse (Rotation) bewirkt.
Drall-Länge
Ein  Längenmaß, das sich aus einer vollen Umdrehung der Züge ergibt, oder  anders gesagt, das Maß dar Lauflänge innerhalb der sich das Geschoss  einmal um seine Längsachse dreht. Die Drall-Länge beträgt, bei den  gebräuchlichsten Gewehrkalibern 200 bis 420mm. Bei  einer angenommenen Lauflänge von 60cm und einer Drall-Länge von 24cm  dreht sich das Geschoss Zweieinhalbmahl um die eigene Achse, bevor es  den Lauf verlässt.
Drehblockverschluss
Verschlussart, die beim Öffnen eine leichte Drehbewegung um die eigene Achse ausführt.
Dreyse
Nikolaus  (1787-1867) und Franz von (1822-1894, Sohn Nikolaus) deutscher  Waffenkonstruteure. Ersterer erfand das nach ihm benannte  Zündnadelgewehr, letzterer Repetier- und Jagdgewehre.
Dreibasiges Nitropulver
Aus  drei verschiedene Explosivstoffen bestehendes Gemisch, beispielsweise  Nitrozellulose, Diglykoldinitrat und  Nitroguanidin. Zweibasige Pulver enthalten nur Nitrozellulose und  Nitroglycerin als Explosivstoffe. Einbasiges Pulver enthält als einzigen  Grundstoff Nitrozellulose.
D-Mantel-Geschoss

Zerlegungsgeschoss mit Hohlspitze.

Das  Geschoß besteht aus einem Bleikern und einer doppelten Hülle (D). Der   innere Mantel  umhüllt den gesamten Kern, der äußere nur den hinteren Teil.  Nach dem  Eindringen erfolgt sehr schnelle Deformation, bis sich das Geschoß ganz  zerlegt. Meistens erfolgt deshalb kein Durchschuß.

Drilling
Jagdwaffe  mit drei Läufen: Unter zwei nebeneinander liegenden Schrotläufen  befindet sich ein Kugellauf. Damit eignet sich diese Waffe für  fast alle Jagdarten. Für die Schonzeit kann der Drilling meist mit einem  zusätzlichen herausnehmbaren Einstecklauf im Kaliber .22 Magnum  ausgerüstet werden. Ein Bockdrilling ist eine Bockbüchsflinte mit  zusätzlichem seitlichen Lauf mit kleinem Kaliber. Der Flintendrilling  verfügt über drei Schrotläufe und ist eine sehr selten verlangte  Spezialwaffe. Der sogenannte Waldläufer-Drilling auch "Schienendrilling"  genannt, ist eine Doppelflinte mit oben in der Laufschiene liegendem  KK-Lauf.
Druckpunkt, Direktabzug
Beim Abziehen zu überwindender Wiederstand (Druckpunkt) vor der Schussauslösung.
Dum-Dum- Geschosse
Die  Bezeichnung  "Dum-Dum-Geschoß" stammt von den Engländern, die derartige Geschosse  zuerst hergestellt und in ihren Kolonialkriegen ingesetzt haben. Es  handelt sich hier um militärische Vollmantelgeschosse, bei denen an der  Spitze der Bleikern freigelegt worden ist. Beim Eindringen in den Körper  deformieren diese Geschosse unter Abgabe zahlreicher Metallsplitter und  verursachen dadurch schwerste Verletzungen. Der Einsatz solcher  Geschosse zu Kriegszwecken ist völkerrechtswiedrig, konnte jedoch in  beiden Weltkriegen wiederholt beobachtet werden.
Duplex

1) Besondere Form des Absehens;

2) Patrone mit Doppelgeschoss.

Dynamische Analyse
Beschäftigt sich mit der Innen- und Außenballistik, mit der Zielballistik sowie der Treffpunktlage der Geschosse.
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