Magazin | Jede Mehrladevorrichtung, teilweise herausnehmbar (Einsteckmagazin) oder integriert bzw. angebaut (Kasten-, Röhrenmagazin), in der sich die Patrone befinden. Die Revolvertrommel dient zugleich als Magazin und Patronenlager. |
Magazindeckel | Abdeckung von Kastenmagazinen im Mittelschaft. |
Magazinfeder | Drückt die Patronen aus dem Magazin in den Verschlußraum. |
Magazinhalterknopf | Hält das Einsteckmagazin im Magazinschacht. Wird der Magazinhalteknopf gedrückt, kann es entnommen werden. |
Magazinsicherung | Waffenteil im Griffstück einer Faustfeuerwaffe, das die Schussabgabe verhindert, sobald das Magazin ganz oder teilweise aus dem Magazinschacht gezogen wird. Eine kleine Feder drückt dabei einen am Griffrahmen befestigten Schicherungsschieber nach vorn und wirkt - je nach Waffentyp - entweder auf die Abzugsstange, den Hahn oder andere Schlossteile und verhindert, dass sich bei herausgenommenem Magazin ein Schuss ungewollt löst. Nachteil einer Magazinsicherung: Wenn das Magazin verloren geht, kann die Waffe nicht einmal mehr als Einzellader benutzt werden. |
Mag-Na-Porting | Bei Handwaffen vor der Mündung angebrachte, trapezförmige Längsschlitze, durch die ein Teil der Pulvergase abgeleitet wird, bevor das Geschoss den Lauf verlässt. Dadurch soll sich der Rückstoß bis zu 50% reduzieren. Bei Kurzwaffen ab Kaliber .38 Special aufwärts werden die Mündungsschlitze parallel zur Laufachse angebracht, bei Langwaffen schräg dazu. Entwickelt wurde Mag-Na-Port 1974 von der gleichnamigen Firma in den USA. |
Magnum | Zusätzliche Kaliberangabe, bezeichnet stärkere Ladungen. |
Major-Kaliber | Beim Praktischen schießen werden Faustfeuerwaffen einer Kaliberklasse in unterschiedliche, durch Grenzwerte definierte Kalibergruppen unterteilt (125 für Minor und 175 für Major). Diese werden wie folgt berechnet: Man multipliziert das Geschossgewicht (angegeben in grains) mit der Mündungsgeschwindigkeit (angegeben in feet per second) und teilt das Ergebnis durch 1000. Grund: Beim Praktischen Schießen werden die Ergebnisse in der Regel nach Treffern (malgenommen mit einem bestimmten Faktor) geteilt durch die Ablaufzeit des Schützen errechnet. Ein kleiner Faktor bedeutet geringeren Rückstoß der Waffe, also eine schnellere Schussfolge, die logischerweise wiederum eine schnellere Ablaufzeit ergibt. Ohne diese rechnerische Berücksichtigung verschiedener Kalibergruppen wäre von zwei Schützen derjenige benachteiligt, der stärkere Patronenladungen verschießt. |
Makarow | Nikolaj (1914-1988) -russischer Waffenkonstrukteur. Zusatzbezeichnung der für seine Selbstladepistole entwickelten Patrone 9x18 mm. |
Mantelgeschoss | Projektile mit Bleikern und Umhüllung (Mantel) aus Tombak, Unterscheidung in Teilmantel und Vollmantel. |
Mantelstecker | Schadensfall, bei dem Teile des Geschoßmantels im Lauf stecken. |
Mark | engl. Bezeichnung für Modell oder Muster. |
Marken | 1) Fabrikeichen des Herstellers; 2) Markieren, z. B. an Zielfernrohren und Visieren zu optimalen Einstellung; 3) Gütesiegel. |
Maschinengewehr (MG) | Vollautomatische Militärwaffe. Unterscheidungen in leichte, schwere und überschwere MG´s nach Kaliber und Lafettenart, verschießt Gewehrmunition. |
Maschinenkarabiner (Mkb) | Auch Sturmgewehr (Stgw), Waffe für Einzel- und Dauerfeuer, verschießt Kurzpatronen. |
Masseverschluss | Auch Federverschluss. Das Verschlußstück ist nicht starr mit dem Lauf verriegelt, sondern wird durch Federkraft gegen das hintere Laufende gepreßt. |
Matchwaffe | Waffe zum sportlichen Scheibenschießen von hoher Präzision. |
Matrize | Spezialwerkzeug, Hohlzylinder zum Herstellen oder Wiederladen von Patronen und Geschossen. |
Mauser | Gebrüder -deutsche Waffenkonstrukteure, entwickelten u. a. das Repetiersystem und Gewehr 98, Waffenfabrik in Oberndorf/Neckar. |
Mehrlader | Alle Waffen, bei denen aus dem gleichen Lauf mehrere Schüsse hintereinander abgefeuert werden können. |
Mehrladewaffen | Mehrladewaffen sind einläufige (in sehr seltenen Fällen mehrläufige) Schußwaffen mit einer Mehrladeeinrichtung, also mit einem Magazin oder einer Trommel, bei denen jedoch das Schußfertigmachen für den nächsten Schuß nicht (wie bei Automatischen Waffen) durch Rückstoßenergie oder Gasdruck oder (wie bei den Double Action-Revolvern) durch ausschließiche Betätigung des Abzuges erfolgt, sondern durch das Repetieren oder bei Single Action-Revolvern durch das Spannen des Hahns. |
Messing | Die meisten Legierungen für Patronenhülsen bestehen aus Messing. Es setzt sich prinzipiell aus den gleichen Bestandteilen wie Bronze zusammen, normalerweise mit einem geringen Kupfer- und höheren Zinkanteil. Eine gängige Hülsenlegierung etwa besteht zu 65% aus Kupfer und zu 35% aus Zink. Wie Bronze gehört Messing zu den beliebtesten Materialien für Messergriffe, Blankwaffengefäße oder für Schusswaffenteile wie Verschlusskästen. |
Mikrometervisier | Nach Seite und Höhe verstellbare, offene Zieleinrichtung. |
Miniè | Nach einem frz. Offizier benannte Hohlboden-Geschoßart für Vorderlader. |
Miquelet | SpanischeForm des Schnapphahn-Schlosses. |
Mitrailleuse | Französisches Schnellfeuergeschütz von 1866, Vorläufer des MG`s. |
Modified | Vom Englischen to modify = verändern. Bei Flintenläufen ist damit die Mündungsverengung gemeint, die die Streuung der Schrotgabe verringern soll. Dabei steht "modified" für eine Mündungsverengung von 0,38 bis 0,5 Millimetern. Am häufigsten liegt die Modified-Bohrung bei 0,45 Millimetern. Eine andere Bezeichnung für "modified" lautet "half-choke". |
Monoblock | Brillenstück mit Laufhaken, in dem das Laufpaar einer Doppelflinte sitzt. |
Montage | Halterung der Zieloptik |
Mouche | Ursprünglich wurde der absolute Mittelpunkt von UIT-Wettkampfscheiben mit einem kleinen "x" gekennzeichnet. Schossen zwei Schützen dieselbe Ringzahl, entschied die Zahl der Treffer auf dem "x". Da diese Markierung auf große Entfernung einer Fliege gleicht, setzte sich der französische Begriff "Mouche" (Fliege) durch. Heute gilt Mouche als der absolute Mittelpunkt von Wettkampfscheiben. |
Mündung | Vorderes Rohrende |
Mündungsbremse | Auch Compensator, Kompensator oder Rückstoßbremse. Aufsatz am Rohrende, reduziert Rückstoß durch Gasableitung nach oben. |
Mündungsfeuer | Brennende Pulvergase beim Schuss vor der Mündung. |
Mündungs- feuerdämpfer | Reduziert das Mündungsfeuer durch seitliche Ableitung. |
Mündungs- geschwindigkeit | Siehe Anfangsgeschwindigkeit |
Mündungsring | Ringförmiger Teil der Parierstange die Bajonetten, der den Gewehrlauf an der Mündung aufnimmt. Diese Bezeichnung trifft nur auf Seitengewehre mit Griffangel zu, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Tüllenbajonette ablösten, bei denen der Befestigungsring als Tülle oder Dille bezeichnet wird. |
Mündungsschoner | Kappe zum Abdecken als Schutz der Laufmündung. |
Munition | Die Ladung für die Waffe: Geschoss, Hülse mit und ohne Zünder. Deutsches Waffenrecht unterscheidet unterscheidet Patronenmunition, Kartuschenmunition und Pyrotechnische Munition ohne scharfes Geschoss. |
Muskete | (frz.: le mousquet) -ursprünglich jedes glattrohrige Luntenschloßgewehr, später Synonym für die Steinschloßflinte der Infanterie. |
Musketon | Artillerie- oder Reiterkarabiner |
Nachbrenner | Schuss, der nicht unmittelbar beim Abfeuern, sondern verzögert zündet. |
Nachtvisier | siehe Leuchtvisier |
Nadelgeschoss | auch Flechette-Geschoss. Pfeilförmiges Geschoss, oder ganze Bündel davon als Ladung. |
Nadelstecher | Form eines Stechers |
Nitrieren | Anreichern von Zellulose und Fetten mit Stickstoff ("Nitrogenium" = Stickstoff). Durch eine Behandlung mit Nitriersäure, einer Mischung aus Salpeter- und Schwefelsäure, gewinnt man die Grundstoffe des Nitropulvers. Unter Nitrieren versteht man aber auch das Aushärten von Laufprofilen. |
Nitroglycerin-Pulver | Zweibasiges Treibmittel, das entsteht, wenn man Nitrozellulose und flüssiges Nitroglycerin zu einer gallertartigen Masse verarbeitet (sogenannte Gelatinierung). Der Nitroglyceringehalt beträgt zwischen 20 und 50% und bestimmt Energie und Verbrennungstemperatur der Treibmittels. |
Nitrozellulose | Um 1840 entdeckte der Württemberger Christian Friedrich Schönbein die Schießbaumwolle als Grundlage der rauchlosen Treibladungspulver. Diese hochnitrierte Zellulose gewann er aus organischen Stoffen, Salpeter- und Schwefelsäure. Sie verbrannte wesentlich rauchärmer als Schwarzpulver und hinterließ kaum Rückstände. |
Nuss | Beweglicher Teil der Abzugsvorrichtung bei Armbrüsten und verschiedenen Hahnschlössern. Die Nuss der Armbrust bestand meist aus einer mehrere Zentimeter breiten beinernen Scheibe mit Einkerbungen für die Sehne und die Abzugsstange. Eine weitere senkrecht dazu verlaufende Rille nahm das Bolzenende auf. Die Nuss besaß eine mittlere axiale Bohrung, mit der sie im den Schaft der Armbrust eingebunden wurde. |
Nutation | Durch die aus der Mündung ausgestoßenen heißen Gase verursachtes Pendeln des Geschosses. |